Heinrich-Heine-Universität
Baukategorie Bildung, Verkehrsbauten
Baustil 1945-jetzt Moderne, 1945-1975 Nachkriegsmoderne, 1950-1980 Brutalismus
Beschreibung Naturwissenschaftliche Institute der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf 1973-1976

Parkdeck Süd

Im Nachkriegsdeutschland benötigte die rasant expandierende Wirtschaft eine Vielzahl hochqualifizierter Fachkräfte. Der Bau sogenannter Massenuniversitäten zur Ausbildung dieser Fachkräfte gehörte zu den zentralen Bauaufgaben in dieser Zeit. Den Planungen dieser Großstrukturen lagen "Hochschulbausysteme" zugrunde, die modulare Konstruktionen mit vorgefertigten Bauelementen in kurzer Zeit ermöglichten. Eine Bewertung dieser Großstrukturen nach architektonischen Kriterien würde zu kurz greifen, da die Einzelgebäude meist einfach und nüchtern gehalten sind und erst in ihrem strukturellen Zusammenspiel in der Großstruktur ihre Qualitäten oder Nachteile zeigen.
Ähnliche Megastrukturen sind in Marburg, Bochum, Bielefeld zu finden.
Die vormals über das gesamte Stadtgebiet Düsseldorfs verteilten medizinischen Institute wurden von 1965 bis 1979 auf einem Gelände südlich der 1907 gebauten städtischen Kliniken in solch einer Großstruktur gesammelt und um philosophische und naturwissenschaftliche Fakultäten im zweiten Bauabschnitt 1973-1976 erweitert. 1979 wurde im Campus-Mittelpunkt die Universitätsbibliothek und Landesbibliothek eröffnet.

Ich studierte von 1989-1995 hier Chemie. Der Eindruck der großzügigen, weitgehend autobefreiten Gesamtanlage war bestimmt von schön schlichten, aber funktionalen Institutsgebäuden in lockerer Anordnung mit Waschbeton-, Klinker- oder Betonfassaden. Architektonische Highlights wie z.B. das Audimax 3a waren selten, fielen in der eher zurückhaltenden Megastruktur aber besonders auf. Die großen Grünflächen einschließlich des botanischen Gartens bildeten einen gelungenen Kontrast zu dem immensen Betonvolumen.
Stadtteil Bilk
Aufnahmeort Universitätsstraße
Aufnahmezeitpunkt 06.06.2006 15:47 h