Michaelhof
Baukategorie
Wohn- und Heimbauten
Baustil
1920-1960 Neue Sachlichkeit/Bauhaus/Internationaler Stil
Beschreibung
links:
Wohnblock von Henrichs und Julius Maleton 1929
mittig:
Gaslaterne vom Typ Ansatzleuchte. Die Suitbertusstraße wird über ihre ganze Länge bis heute mit Laternen dieses Typs aus den 1920er Jahren beleuchtet.
rechts:
Siedlung Michaelhof 1928, Gotthold Nestler, Fritz Hofmeister, Otto Engler
Unter dem Oberbürgermeister Robert Lehr (1924 - 1933) erlebte Düsseldorf nach Jahren der wirtschaftlichen und sozialen Not (Arbeitslosigkeit, Wohnungsmangel, französische Besatzungszeit) eine Phase des Aufschwungs.
In einem gemeinsamen Kraftakt der Stadt und Wohnungsbaugenossenschaften (im Falle des Michaelhofs der Arbeiter-Bauverein "Freiheit" und dem "Spar- und Bauverein") wurden mehrere Wohnviertel verteilt über die Stadt errichtet.
Die Wohnungen der Stahlbetongebäude waren großzügig und gut ausgestattet, die Backsteinverkleidung brach mit den gängigen Putzfassaden des Historismus oder des Heimatschutzes. Auch bei Großbauten der Industrie, Kultur oder Verwaltung zog der Backstein als Fassadengestaltung prominent in Düsseldorf wieder ein. Maßgeblich beteiligt war der damalige Direktor der Kunstgewerbeschule Wilhelm Kreis mit dem Wilhelm-Marx-Haus 1924 und den Dauerbauten der GeSoLei (Ausstellung für Gesundheit, Soziales und Leibesübungen) 1926.
Die Hinwendung zu diesem alten Baumaterial hatte verschiedene Gründe. Kunsthistorisch kann man die Verwendung des Backsteins als Bruch der progressiveren Architekten mit ihren konservativen Kollegen ansehen, die weiterhin auf historisierende Gebäude mit Putzfassaden setzten. Politisch gab es Stimmen, die den Backstein als identitätsstiftendes und typisches Baumaterial für den Niederrhein und das Rheinland ansahen.
Praktisch hat eine Backsteinfassade gegenüber verputzten Gebäuden einen unübersehbaren Vorteil: Diese Gebäude altern "edel", die sehr hohe Luftverschmutzung damals ließ verputzte Fassaden in kürzester Zeit ergrauen und unansehnlich erscheinen. Dem Backstein ist das egal.
Sehr empfehlenswerte Quelle zu diesem Thema:
Backsteinarchitektur der 1920er Jahre in Düsseldorf, Holger Rescher 2001
Wohnblock von Henrichs und Julius Maleton 1929
mittig:
Gaslaterne vom Typ Ansatzleuchte. Die Suitbertusstraße wird über ihre ganze Länge bis heute mit Laternen dieses Typs aus den 1920er Jahren beleuchtet.
rechts:
Siedlung Michaelhof 1928, Gotthold Nestler, Fritz Hofmeister, Otto Engler
Unter dem Oberbürgermeister Robert Lehr (1924 - 1933) erlebte Düsseldorf nach Jahren der wirtschaftlichen und sozialen Not (Arbeitslosigkeit, Wohnungsmangel, französische Besatzungszeit) eine Phase des Aufschwungs.
In einem gemeinsamen Kraftakt der Stadt und Wohnungsbaugenossenschaften (im Falle des Michaelhofs der Arbeiter-Bauverein "Freiheit" und dem "Spar- und Bauverein") wurden mehrere Wohnviertel verteilt über die Stadt errichtet.
Die Wohnungen der Stahlbetongebäude waren großzügig und gut ausgestattet, die Backsteinverkleidung brach mit den gängigen Putzfassaden des Historismus oder des Heimatschutzes. Auch bei Großbauten der Industrie, Kultur oder Verwaltung zog der Backstein als Fassadengestaltung prominent in Düsseldorf wieder ein. Maßgeblich beteiligt war der damalige Direktor der Kunstgewerbeschule Wilhelm Kreis mit dem Wilhelm-Marx-Haus 1924 und den Dauerbauten der GeSoLei (Ausstellung für Gesundheit, Soziales und Leibesübungen) 1926.
Die Hinwendung zu diesem alten Baumaterial hatte verschiedene Gründe. Kunsthistorisch kann man die Verwendung des Backsteins als Bruch der progressiveren Architekten mit ihren konservativen Kollegen ansehen, die weiterhin auf historisierende Gebäude mit Putzfassaden setzten. Politisch gab es Stimmen, die den Backstein als identitätsstiftendes und typisches Baumaterial für den Niederrhein und das Rheinland ansahen.
Praktisch hat eine Backsteinfassade gegenüber verputzten Gebäuden einen unübersehbaren Vorteil: Diese Gebäude altern "edel", die sehr hohe Luftverschmutzung damals ließ verputzte Fassaden in kürzester Zeit ergrauen und unansehnlich erscheinen. Dem Backstein ist das egal.
Sehr empfehlenswerte Quelle zu diesem Thema:
Backsteinarchitektur der 1920er Jahre in Düsseldorf, Holger Rescher 2001
Stadtteil
Bilk
Aufnahmeort
Suitbertusstraße, Merkurstraße
Aufnahmezeitpunkt
07.12.2006 12:24 h