Bürgerpark #4
Baukategorie Öffentliche und private Verwaltung, Verkehrsbauten, Garten- und Landschaftsarchitektur
Baustil 1830-1945 Historismus/Neuklassizismus, 1945-jetzt Moderne, 1945-1975 Nachkriegsmoderne, 1950-1980 Brutalismus
Beschreibung Bürgerpark 1998, Georg Penker
Der Park wurde nach Fertigstellung des Rheinufertunnels auf dessen Deckel angelegt.

von links:
Landtag NRW 1980-1988, Fritz Eller, Erich Moser, Robert Walter

Mannesmann-Hochhaus (mit Vodafone-Reklame) 1958, Paul Schneider-Esleben
heute Wirtschaftsministerium

davor:
Landeshaus 1911, Hermann vom Endt
1961 - 1999 und ab 2017 Staatskanzlei, 1999 - 2017 Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW
seit 2017 Sitz des Ministerpräsidenten und der Staatskanzlei

davor:
Zufahrtsrampe Rheinkniebrücke 1969, Planung Baudezernent Friedrich Tamms, Entwurf Bauingenieur Fritz Leonhardt

Hochhaus: ehemaliges Ministerium für Wirtschaft und Verkehr NRW 1967, Staatshochbauamt
heute Familienministerium

Parkhaus der Mannesmann AG, 1970er Jahre
Nach Übernahme des Mannesmann-Konzerns durch Vodafone wurde auch die Beschriftung am Parkhaus abmontiert. Hier kann man den Schriftzug auf dem Beton noch erkennen.


Rund um den Landtag erstrecken sich über dem Rheinufertunnel der Rheinpark Bilk und der Bürgerpark.. Seit Jahrzehnten versuchen Stadt Düsseldorf und Land NRW an diesem Ort ein Regierungsviertel zu errichten. Von ursprünglichen Planungen, das neue Regierungsviertel an der von Friedrich Tamms in den 1950er Jahren gebauten Nord-Süd-Magistrale Berliner Allee anzusiedeln, wurde aufgrund der fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten an diesem Standort rasch Abstand genommen. Stattdessen wurde an der Haroldstraße in der Nähe des ehemaligen Landtags bzw. Ständehauses am Schwanenspiegel ein Verwaltungsgebäude errichtet, welches zunächst vom Wirtschaftsministerium genutzt wurde und heute das Familienministerium beherbergt. Gegenüber siedelte sich das Innenministerium an, in den 1980er Jahren wurde der neue Landtag am Rhein errichtet. Weitere Ministerien folgten, so befindet sich jetzt im ehemaligen Mannesmann- bzw. Vodafone-Hochhaus das Wirtschaftsministerium, daneben im Landeshaus das Gesundheitsministerium. Auf der anderen Seite der Brückenrampe bezog das Bauministerium das Gebäude der ehemaligen Oberfinanzdirektion. Andere Ministerien wie das Umwelt-, Justiz-, Schul, Wissenschaft- und Finanzministerium sind bis heute noch über das Stadtgebiet verteilt.
Immer wieder gab es Pläne, alle Ministerien am jetzigen Standort des Landtags zu konzentrieren. Die Planungen gestalteten sich schwierig, da das Gebiet von der Zufahrtsrampe der Rheinkniebrücke durchschnitten wird. Interessante Ansätze mit strukturalistischen Überbauungen der Brückenrampe gab es in den 1960er Jahren von Weber-Brand. Sie hätten auch wunderbar zum im Stil des Strukturalismus erbauten neuen Landtag gepasst.
Die aktuellen Entwürfe wirken hingegen eher uninspiriert und beschränken sich auf 4 Klötze, die am Standort des bald abgerissenen Innenministeriums nördlich der Brückenrampe entstehen sollen. Die räumliche Trennung der Ministerien vom Landtag durch die Brücke wird nicht aufgehoben oder wenigstens gemindert. Ein weiterer Nachteil ist die gestalterisch schwierige bis unmögliche Erweiterbarkeit nicht strukturalistischer Gebäude. Eine architektonisch stimmige Erweiterung der 4 Klötze wird nicht möglich sein. Vor dem Hintergrund, dass unser Staatsapparat stetig wächst, hätte man Gebäude planen sollen, die mitwachsen können.
Hingegen wurde 2010 das strukturalistische Gebäude des Landtags um ein Bogensegment so erweitert, dass der Anbau überhaupt nicht auffiel.
Auch die neuesten Planungen (Stand Mai 2021) sehen eine Erweiterung vor, die den strukturalistischen Ansatz des Landtags aufnehmen. Sollte es zur Realisierung des Entwurfs von schulz+schulz kommen, werden kreisförmige Gebäude neben dem Landtag verteilt.
Stadtteil Unterbilk
Aufnahmeort Stromstraße
Aufnahmezeitpunkt 15.03.2008 19:21 h
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