Erweiterungsfläche Landtag
Baukategorie Garten- und Landschaftsarchitektur, Öffentliche und private Verwaltung, Versorgung und Entsorgung, Verkehrsbauten
Baustil 1945-jetzt Moderne, 1904-1945 Heimatschutz
Beschreibung von links:
Sockel des Rheinturms 1982, Harald Deilmann

Rheinkniebrücke 1969, Planung Baudezernent Friedrich Tamms, Entwurf Bauingenieur Fritz Leonhardt

Oberkasseler Brücke 1976, Planung Baudezernent Friedrich Tamms, Entwurf Bauingenieur Fritz Leonhardt

Landtag NRW 1980-1988, Fritz Eller, Erich Moser, Robert Walter

Backsteingebäude: ehemaliges Kontor einer Kohlenhandlung 1915, jetzt Sitz der Rheinturmverwaltung der IDR (Industrieterrain Reisholz). Die IDR entwickelt seit 1898 Gebiete und Areale in Düsseldorf und betreibt mit der Telekom den Rheinturm.

Rund um den Landtag erstreckt sich über dem Rheinufertunnel der Rheinpark Bilk, direkt benachbart steht seit 1982 der Rheinturm. Seit Jahrzehnten versuchen Stadt Düsseldorf und Land NRW an diesem Ort ein Regierungsviertel zu errichten. Von ursprünglichen Planungen, das neue Regierungsviertel an der von Friedrich Tamms in den 1950er Jahren gebauten Nord-Süd-Magistrale Berliner Allee anzusiedeln, wurde aufgrund der fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten an diesem Standort rasch Abstand genommen. Stattdessen wurde an der Haroldstraße in der Nähe des ehemaligen Landtags bzw. Ständehauses am Schwanenspiegel ein Verwaltungsgebäude errichtet, welches zunächst vom Wirtschaftsministerium genutzt wurde und heute das Familienministerium beherbergt. Gegenüber siedelte sich das Innenministerium an, in den 1980er Jahren wurde der neue Landtag am Rhein errichtet. Weitere Ministerien folgten, so befindet sich jetzt im ehemaligen Mannesmann- bzw. Vodafone-Hochhaus das Wirtschaftsministerium, daneben im Landeshaus das Gesundheitsministerium. Auf der anderen Seite der Brückenrampe bezog das Bauministerium das Gebäude der ehemaligen Oberfinanzdirektion. Andere Ministerien wie das Umwelt-, Justiz-, Schul, Wissenschaft- und Finanzministerium sind bis heute noch über das Stadtgebiet verteilt.
Immer wieder gab es Pläne, alle Ministerien am jetzigen Standort des Landtags zu konzentrieren. Die Planungen gestalteten sich schwierig, da das Gebiet von der Zufahrtsrampe der Rheinkniebrücke durchschnitten wird. Interessante Ansätze mit strukturalistischen Überbauungen der Brückenrampe gab es in den 1960er Jahren von Weber-Brand. Sie hätten auch wunderbar zum im Stil des Strukturalismus erbauten neuen Landtag gepasst.
Die aktuellen Entwürfe wirken hingegen eher uninspiriert und beschränken sich auf 4 Klötze, die am Standort des bald abgerissenen Innenministeriums nördlich der Brückenrampe entstehen sollen. Die räumliche Trennung der Ministerien vom Landtag durch die Brücke wird nicht aufgehoben oder wenigstens gemindert. Ein weiterer Nachteil ist die gestalterisch schwierige bis unmögliche Erweiterbarkeit nicht strukturalistischer Gebäude. Eine architektonisch stimmige Erweiterung der 4 Klötze wird nicht möglich sein. Vor dem Hintergrund, dass unser Staatsapparat stetig wächst, hätte man Gebäude planen sollen, die mitwachsen können.
Hingegen wurde 2010 das strukturalistische Gebäude des Landtags um ein Bogensegment so erweitert, dass der Anbau überhaupt nicht auffiel.
Auch die neuesten Planungen (Stand Mai 2021) sehen eine Erweiterung vor, die den strukturalistischen Ansatz des Landtags aufnehmen. Sollte es zur Realisierung des Entwurfs von schulz+schulz kommen, werden kreisförmige Gebäude rund um den Rheinturm auf dem abgebildeten Parkplatz verteilt.
Stadtteil Hafen
Aufnahmeort Rheinpark Bilk
Aufnahmezeitpunkt 28.02.2008 14:27 h
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