Hafeneinfahrt
Baukategorie Öffentliche und private Verwaltung, Industriebauten, Versorgung und Entsorgung, Wasserbau
Baustil 1830-1945 Historismus/Neuklassizismus, 1945-jetzt Moderne
Beschreibung links: ehemaliger Handelshafen, heute Medienhafen
Auf der Landzunge der Speditionsstraße sollte auf einer ehemaligen Industriebrache zunächst ein Park angelegt werden. Zwischen 2003 und 2006 wurde das Grundstück vom Biergarten "Monkey's Island" zwischengenutzt. Schließlich wurde die Fläche 2010 mit 2 Hochhäusern von JSK Architekten bebaut (Hyatt Regency Düsseldorf).

Mitte: Hafenbecken A und B
Auf der Weizenmühlenstraße befanden sich früher mehrere Getreide- und Futtermittelhersteller. Heute existiert nur noch das deuka-Futtermittelwerk.
Die Plange-Weizenmühle (Diamant-Mehl) wurde 1907 errichtet. Zwischen 1929 und 1934 wurde die Mühle um 20 Getreidesilos aus Sichtbeton von den Architekten Karl Wach und Heinrich Roskotten im Stil der Moderne erweitert.
1998 wurde der Betrieb in den Neusser Hafen verlegt, das alte Gebäude mit dem unter Denkmalschutz stehenden Uhrturm von Ingenhoven Overdiek und Partner 2003 zu einem Büro- und Loftgebäude umgebaut. Dem Umbau fielen auch 10 der Getreidesilos zum Opfer.
Neben dem Architekturbüro Ingenhoven haben auch die Toten Hosen ihr Hauptquartier in der Plange-Mühle.

rechts: Zufahrt zum Hafenbecken C und Lausward I und II
Düsseldorfs steigender Energiebedarf benötigte in den 1950er Jahren ein größeres Kraftwerk. Auf einen Standort im Hafengebiet konnte man sich schnell einigen, die Art der Energieerzeugung stand aber zur Disposition. In der Planungsphase wurde damals auch über ein Atomkraftwerk nachgedacht, die Idee aber nicht weiter verfolgt. Das 1957 fertiggestellte Kraftwerk Lausward lieferte aus Steinkohlefeuerung Fernwärme und Bahnstrom, seine drei Schornsteine prägten lange Zeit das Bild des Düsseldorfer Hafens.
Seit 1998 wurden die alten Kohleblöcke schrittweise durch Gasfeuerung ersetzt. Pläne zur Leistungssteigerung durch einen größeren Kohleblock wurden 2010 zugunsten der völligen Umstellung auf Gasbetrieb verworfen.
Mittlerweile wurde das Kraftwerk komplett in ein erdgasbetriebenes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) umgewandelt, die hohen Schornsteine sind verschwunden.


zum Hafen allgemein:
Bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts lagen die Düsseldorfer Häfen und Anlegestellen am rechtsrheinischen Stadtufer. Die Industrialisierung führte zu einem enormen Anstieg des Warenverkehrs. Die alten Anlegestellen waren zu klein, außerdem gab es immer wieder Schwierigkeiten beim Beladen bzw. Entladen der Schiffe im fließenden Strom. 1886 wurde der neue Hafen innerhalb der Rheinschleife auf der Lausward (Lus Werth= Schilfinsel) geplant. 1896 konnte der neue Hafen mit 5 Hafenbecken eröffnet werden. Der Hafen florierte zunächst, die Entwicklung wurde aber durch die beiden Weltkriege gebremst. Nach dem Krieg ging es zunächst wieder bergauf, bis in den 1960er Jahren immer mehr Waren über Straße und Schiene transportiert wurden und der Hafen nicht mehr ausgelastet war.

1976 plante die Stadt die Verkleinerung des Handelshafengebiets und Umstrukturierung der stadtnahen Hafengebiete. Der Berger Hafen wurde zugeschüttet und auf dem Areal entstanden in den 1980er Jahren der Rheinturm und der Landtag NRW.

Ab den 1990er Jahren wurde am innenstadtnahen Handelshafen der sogenannte Medienhafen mit einer Vielzahl architektonisch bemerkenswerter Bauten geschaffen. Die Umstrukturierung setzt sich weiterhin fort und greift auf die Kesselstraße am Hafenbecken B zu.
Die im Hafen angesiedelten Unternehmen sind ob dieser Entwicklung nicht begeistert, da sie befürchten, dass eine Wohnbebauung im Medienhafen zu verstärkten Auflagen hinsichtlich Emissionen führen könnte.
Stadtteil Hafen
Aufnahmeort Parlamentsufer, Brücke am Medienhafen
Aufnahmezeitpunkt 28.02.2008 16:55 h
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