Siedlung Flinger Broich
Baukategorie Wohn- und Heimbauten
Baustil 1920-1960 Neue Sachlichkeit/Bauhaus/Internationaler Stil
Beschreibung Wohnsiedlung "Flinger Broich" 1929-1930, Planung: von Hans Bökels, Otto Biskaborn, weitere Architekten: Herrmann Schagen, Carl Krieger, Wilhelm Ernst, Gustav Utermann, Hans Spiegel, Fritz Hofmeister
Von Fritz Hofmeister, dem Architekten des "Michaelhofs", stammen auch die abgebildeten Eckgebäude.

Im Vergleich zu der nur 2 Jahre zuvor erbauten Wohnsiedlung "Michaelhof" wirkt die Siedlung "Flinger Broich" mit rund 1000 Wohnungen wesentlich einfacher und monotoner. Auf Loggien und Balkone wurde aus Kostengründen verzichtet, zudem sind die Wohnungen kleiner bemessen. Bemerkenswert ist der Wechsel von reinen Backsteinfassaden hin zu Putzfassaden mit nur dekorativen Akzentelementen aus Backstein.

Bis heute genießen die Siedlung und ihre Bewohner in Düsseldorf keinen guten Ruf. Bereits in den 1930er Jahren kam es häufig unter den sozial schwachen Bewohnern zu Unruhen, die hohe Affinität zu kommunistischen Ideen sorgte im dritten Reich für eine weitestgehende Nichtbeachtung der sozialen Nöte. Legendär waren die Hellwegbande und ihr Anführer Hubert Lange, genannt "Graf Mocca von Tonelli", der ab 1941 in Robin-Hood-Manier die Beute ihrer Einbrüche in Lebensmittellager unter den hungerleidenden Bewohnern aufteilte. Anfang 1946 wurden sie von den britischen Besatzern geschnappt, Hubert Lange zunächst zum Tode verurteilt. Schließlich wurde das Urteil in 15 Jahre Zuchthaus abgemildert, von denen er tatsächlich nur ein halbes Jahr absaß.
Auch später trieben immer wieder Rockerbanden oder Fußball-Hooligans hier ihr Unwesen. Heute hat sich die Situation beruhigt, schön ist es dort aber immer noch nicht.
Stadtteil Flingern-Nord
Aufnahmeort Hellweg, Junkersstraße, Dieselstraße
Aufnahmezeitpunkt 31.01.2021 15:18 h