Schadowstraße #1
Baukategorie Öffentliche und private Verwaltung, Bauten für Handel oder Gewerbe
Baustil 1945-1960 Wiederaufbau, 1945-jetzt Moderne, 1945-1975 Nachkriegsmoderne
Beschreibung Ein alter Fuhrweg verband einst Düsseldorf über Flingern und Gerresheim mit dem Bergischen Land. Jan Wellem ließ im 17. Jahrhundert diesen Weg befestigen, seitdem trug er den Namen Flinger Steinweg. Zahlreiche Gaststätten und Pferdetränken siedelten sich an, auf dem heutigen Schadowplatz etablierte sich ein Viehmarkt. Im 19. Jahrhundert verzwanzigfachte sich Düsseldorfs Bevölkerung fast von rund 12000 Einwohnern im Jahr 1800 auf 213000 im Jahr 1900, dementsprechend wuchs das Stadtgebiet und aus dem Flinger Steinweg wurde eine belebte Wohn- und Einkaufsstraße. Zu Ehren des auf der Straße wohnenden Malers Wilhelm von Schadow und Mitbegründer der Düsseldorfer Malerschule wurde der Flinger Steinweg 1851 in Schadowstraße umbenannt.

Bombenangriffe der Allierten zerstörte die ursprüngliche Bebauung weitgehend, auch die alte Tonhalle wurde 1942 schwer beschädigt und später abgerissen.

Nach dem Krieg wurde die Schadowstraße als Geschäftsstraße wieder aufgebaut. Am Standort der alten Tonhalle errichtete Karstadt ein großes Kaufhaus, direkt benachbart zog Kaufhof mit einem gleichwertigen Warenhaus nach. Die Schadowstraße entwickelte sich zu einer der beliebtesten Einkaufsstraßen Deutschlands.

Seit den 1990er Jahren ist ein stetiger Besucherrückgang zu verzeichnen. Zum einen verlagerten sich die Besucherströme auf andere Einkaufsstraßen wie die Flinger Straße in der Altstadt mit ihren zahlreichen Modegeschäften, zum anderen ließ die Attraktivität des Warenangebots auf der Schadowstraße aufgrund des hohen Filialisierungsgrads (2007 bereits 90%) nach. Hinzu kommen die Auswirkungen des Onlinehandels und seit über 10 Jahren die Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten am Kö-Bogen und der U-Bahn.

Der Bau des Kö-Bogens leitete einen tiefgreifenden Wandel im westlichen Teil der Straße ein. Die alte Bebauung wird abgerissen und durch spektakuläre Neubauten von Stararchitekten ersetzt (Kö-Bogen I von Daniel Libeskind, Kö-Bogen II von ingenhoven architects), siehe auch Bilbao-Effekt.

In den 1970er Jahren war der Besuch der Schadowstraße mit meiner Oma immer ein aufregendes Ereignis. Damals wurde wohl meine Vorliebe für große Kaufhäuser geprägt. In den 1980er Jahren verlagerte sich mein Interesse zum damaligen Tempel der Hobbyfotografen: Foto Koch.
Stadtteil Stadtmitte
Aufnahmeort Schadowstraße, Bleichstraße, Wagnerstraße
Aufnahmezeitpunkt 08.04.2007 17:32 h
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