IT.NRW #2
Baukategorie Öffentliche und private Verwaltung, Kunst und Kunst am Bau
Baustil 1945-jetzt Moderne, 1945-1975 Nachkriegsmoderne, 1970-jetzt High-Tech-Architektur, 1950-1980 Brutalismus
Beschreibung IT.NRW, ehemals Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW 1976, Gottfried Böhm

Der Flachbau im Vordergrund wurde 2009 durch einen Erweiterungsbau von Rhode,Kellermann, Wawrowsky RKW ersetzt, der den Blick von der Roßstraße auf das Hauptgebäude behindert. Auch das Zahlenrelief rechts wurde zerstört, angeblich war es wertlos und man konnte es keinem Künstler zuordnen. Der Künstler hieß Ludwig Gies, unter anderem schuf er den Bundesadler im Bonner Plenarsaal.

Das Gebäude ist ein typischer Vertreter der in den 70er Jahren aufkommenden High-Tech-Architektur mit extern installierten Versorgungssträngen.
Das Hochhaus und der vorgelagerte Terrassenbau sind aufgeständert, die gesamte Fläche unterhalb des Gebäudes kann als Parkraum genutzt werden.
Verkleidet ist es mit Corten-Stahlplatten, einer Stahlsorte, die sich durch Ausbildung einer passivierenden Rostschicht eigenständig vor weiterer Durchrostung schützt und deren Färbung Bezug zur Backsteinarchitektur der umgebenden Wohngebäude nimmt.
Abgesehen von der Färbung steht das Gebäude völlig beziehungslos in einer reinen Wohngegend. Das im Vergleich zur umgebenden Architektur riesige Bauvolumen, die technoide Anmutung und Aufständerung erwecken eher den Eindruck eines schwebenden Raumschiffs.

Bereits als kleiner Junge in den 70ern faszinierte mich der Anblick des Gebäudes. Meine Oma war eher genervt von dem Bauwerk, wie sie mir später berichtete. Stets fragte ich sie auf der Busfahrt in die Innenstadt, warum das Haus denn schon verrostet ist, obwohl es doch ganz neu ist. Sie konnte weder meine Frage beantworten, noch etwas mit dem Baustil anfangen.

Für mich das absolute Highlight der Düsseldorfer Nachkriegsarchitektur, gebaut von dem Pritzker-Preisträger Gottfried Böhm.
Stadtteil Golzheim
Aufnahmeort Roßstraße
Aufnahmezeitpunkt 10.09.2006 08:40 h