Die Drahtfabriken bildeten die erste wirklich bedeutende Industrie in Gerresheim. Für Oberbilk und Lierenfeld wurden sie zu einem wichtigen Bestandteil der dortigen Industrielandschaft. Das hatte Folgen. Düsseldorf war und ist Sitz der „Eisendraht- und Stahldraht-Vereinigung e.V. Düsseldorf“ und ihrer Vorgänger. Mit der „Tube & Wire“ findet die Weltleitmesse der Drahtindustrie in Düsseldorf statt. Straßen und wichtige Bauten verweisen noch heute auf diesen Industriezweig. Trotzdem fehlt dieser Industriezweig weitestgehend in der historischen Wahrnehmung. Daher hat sich der Förderkreis Industriepfad auf Spurensuche begeben und diesem Thema eine Ausstellung gewidmet.
Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Holger Rescher aus Krefeld Bonn 2001
Die Begleittexte zu den einzelnen Fotos werde ich nicht mit den jeweiligen Quellenangaben versehen. Stattdessen findet man hier eine Sammlung (hoffentlich) aller Literaturquellen und Links zum Gesamtwerk Dazzledorf.net.
Zum Amtswechsel 2012 brachten der ehemalige Leiter des Stadtarchivs Düsseldorf Clemens Graf von Looz-Corswarem und sein Nachfolger Benedikt Mauer gemeinsam das bislang umfassendste Nachschlagewerk zur Stadt Düsseldorf heraus: Das große Düsseldorf-Lexikon
Rund 70 Autoren verfassten über 2000 Artikel aus den Bereichen Architektur, Geschichte, Karneval, Kultur, Kunst, Literatur, Medien, Medizin, Musik, Originale, Politik, Recht, Religion, Schul- und Bildungswesen, Sport, Stadtteile, Theater, Verkehr, Wirtschaft, Wissenschaft etc.
So breit dieses Spektrum ist, so lückenhaft ist es in seinen Teilbereichen. Beispiel Musik: Auch unbekanntere Punkbands wie Mittagspause finden neben den Düsseldorfer Kapazitäten wie Kraftwerk, DAF oder Fehlfarben Erwähnung, andere bedeutende Gruppen wie NEU! oder La Düsseldorf sucht man vergeblich. Zwar werden sie in den Artikeln zu den Gruppenmitgliedern (Dinger, Klaus) erwähnt, aber dass La Düsseldorf als einzige Band mit Düsseldorf im Namen keines eigenen Artikels im Düsseldorf-Lexikon als würdig empfunden wurde, ist bedauerlich.
Alles in allem (und obwohl der Greven-Verlag in Köln seinen Sitz hat,) liegt hier ein rundum gelungenes Buch vor. Das umfangreiche Literaturverzeichnis ergänzt die für Lexika typisch knappen Artikel und tröstet über die bestehenden Lücken hinweg. Momentan kriegt man den Band fast geschenkt: 25 € beim Verlag, vormals 88 €.
Konnten die Amis in den Sechzigern etwas von den Deutschen lernen? Mit dieser Fragestellung kam John Burchard, angesehener Architekturkritiker und -historiker, Präsident der American Academy of Arts and Sciences, 1963 nach Westdeutschland und untersuchte monatelang die wiederaufgebauten Großstädte der Republik im Hinblick auf Architektur und Stadtplanung.
Bereits 18 Jahre vorher „...when the rubble in all German cities would have provided enough material for a wall four feet thick and eight feet high around the United States.1 ” bereiste Burchard im Auftrag der US-Regierung das völlig zerstörte Deutschland und war vor diesem Hintergrund von den vollzogenen Wiederaufbauleistungen unter schwierigsten finanziellen Bedingungen sehr beeindruckt.
Es war nicht die typisch US-amerikanische The-Next-Big-Thing-Architektur, die in erster Linie Feuilletons, Architekturkritiker und Architekten kurzfristig begeisterte, sondern durchdachte, funktionierende, für Menschen und ihre Bedürfnisse geplante Architektur, die er in Deutschland vorfand. Sein besonderes Lob findet die social architecture, die für ihn sozialer Wohnungsbau, Theater, Museen, öffentliche Bäder, Stadthallen, aber auch Kirchen einschließt. Burchard sah den Grund für die „funktionierendere“ deutsche Architektur in einer wesentlich besseren Ausbildung der Architekten. So waren über die Hälfte der renommierten bundesdeutschen Architekten auch mit Lehraufträgen an Hochschulen präsent, in den USA waren es lediglich ein Drittel der angesehenen Architekten. Auch war der Austausch der lehrenden Architekten zu anderen akademischen Fakultäten wie z.B. der Soziologie intensiver als in den USA.
Im Wiederaufbau-Städteranking sieht Burchard Gewinner und Verlierer. Berlin, Stuttgart und Düsseldorf werden für gelungene architektonische und städtebauliche Wiederaufbaumaßnahmen hervorgehoben; München, Hannover und Köln fallen in seinem Urteil zurück.
Nahezu euphorisch lässt er sich über das Phoenix-Hochhaus (später Thyssen-Hochhaus oder Dreischeibenhaus) in Düsseldorf aus. Für ihn war es der Inbegriff gelungener, eigenständiger Wiederaufbauarchitektur aus Deutschland und somit Grund genug den Einband zu schmücken und im Titel des Buchs Erwähnung zu finden.
Burchards Antwort auf seine Fragestellung: Ja, die Amis konnten etwas von der deutschen Baukultur lernen. Weniger Show und Chi-Chi, dafür mehr Inhalt.
Grundlage vieler Objektbeschreibungen auf Dazzledorf sind die sehr guten Informationen aus dem Architekturführer Düsseldorf des Reimer Verlags. Nicht nur architektonische, sondern auch bauhistorische Details sowie Informationen zu den Architekten sind in diesem Nachschlagewerk zu finden.
Momentan ist er leider neu nicht lieferbar, antiquarisch aber problemlos zu kaufen.
Charles Wilp schuf 1979 ein ungewöhnliches Stadtportrait Düsseldorfs. 20 Jahre dokumentierte er Menschen, Ansichten und Ereignisse dieser Stadt. Die formale Gestaltung verweist auf Wilps Beruf als Werbeprofi, der seinen Durchbruch 1968 mit der noch heute zitierten Werbung für Afri-Cola feierte. Das Buch ist durchzogen von riesigen Lettern, kurzen prägnanten (Werbe)texten und ungewöhnlichen Bildausschnitten. Es ist nicht nur ein Spiegel Düsseldorfs der damaligen Zeit, sondern auch ein Lehrstück der Werbegrafik der Siebziger Jahre.
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